Psychiatrie
Was ist Psychiatrie?
Die Psychiatrie ist ein Wissenschaftszweig, der sich mit geistiger Gesundheit und psychischen Krankheiten befasst. Ärzte, die in diesem Wissenschaftszweig tätig sind, der sich in zwei Hauptzweige – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – gliedert, befassen sich mit der Diagnose und Behandlung von psychischen Störungen, die in verschiedenen Altersgruppen auftreten können. Zu diesem Zweck erstellen Psychiaterinnen und Psychiater mit Hilfe verschiedener diagnostischer Verfahren Behandlungsprogramme, die auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.
Wie wird die Diagnose von psychiatrischen Erkrankungen gestellt?
Psychiatrische Erkrankungen werden diagnostiziert, indem das Verhalten und die Stimmungsstörungen der Person eine Zeit lang beobachtet werden. Die gängigen Methoden, die dabei zum Einsatz kommen, lassen sich wie folgt auflisten:
Klinische Bewertung der Psychiatrie
Die klinische Bewertung ist eine der Methoden, die zur Diagnose psychiatrischer Störungen verwendet werden. Die Methode wird von einem Psychiater oder klinischen Psychologen durchgeführt. Um die Symptome zu beurteilen, wird eine Reihe von Gesprächen mit dem Patienten geführt. In diesen Gesprächen werden detaillierte Informationen über die Lebensgeschichte, die aktuelle Stimmung, das Verhalten, die Gedankeninhalte und andere Symptome des Patienten eingeholt.
Anamneseerhebung
Die Anamnese ist die Sammlung von Informationen durch Fragen an die Person, um ihre Krankheit zu diagnostizieren oder ihren Zustand zu verstehen. Die Anamnese-Methode konzentriert sich auf die Erhebung von Daten über die persönliche und familiäre Krankengeschichte des Patienten. Während des Gesprächs mit der Person werden auch Faktoren wie Lebensbedingungen, Traumata, Stressfaktoren und eine etwaige Drogenmissbrauchsgeschichte berücksichtigt. Diese Informationen ermöglichen es, die Ursachen für die aktuellen Symptome des Patienten zu verstehen.
Beurteilung nach DSM-5- oder ICD-10-Kriterien
DSM-5 steht für das von der American Psychiatric Association herausgegebene Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders. ICD-10 ist die von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte Leitlinie für die Internationale Klassifikation der Krankheiten. Beide Leitlinien sind Referenzquellen für die Diagnose psychiatrischer Störungen. Die Symptome werden anhand der in diesen beiden Leitlinien festgelegten Diagnosekriterien bewertet und beurteilt.
Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren
Bei einigen Krankheiten können Labor- und Bildgebungsuntersuchungen erforderlich sein, um die Diagnose zu stellen. Die vom Psychiater durchgeführten Tests dienen der Beurteilung des neurologischen und medizinischen Zustands der Person. Je nach Zustand der Person können sich die medizinischen Tests auf Bluttests und neurologische Untersuchungen beschränken. Falls erforderlich, können auch bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) eingesetzt werden.
Andere Bewertungsinstrumente
Bei der Diagnose psychiatrischer Störungen können auch standardisierte Beurteilungsinstrumente eingesetzt werden. Diese Instrumente sind ideal für die Beurteilung der Symptome bestimmter Störungen wie Depressionen, Angstzustände, bipolare Störungen und Schizophrenie.
Behandlungsverfahren für psychiatrische Störungen
Der Behandlungsprozess für psychiatrische Erkrankungen ist von Fall zu Fall unterschiedlich, kann aber folgende Phasen umfassen
Beurteilung und Diagnose: Der erste Schritt bei der Behandlung psychiatrischer Störungen ist die Beurteilung und Diagnose der Symptome des Patienten. In diesem Schritt werden die im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen Methoden angewandt. Die wichtigsten Punkte bei der Beurteilung und Diagnose sind die gesundheitliche Vorgeschichte der Person und ihrer Familie sowie der aktuelle Gemütszustand.
Erstellung eines Behandlungsplans: Nachdem die Diagnose gestellt wurde, wird ein Behandlungsplan erstellt, der den Symptomen und Bedürfnissen des Patienten entspricht. Der Plan kann je nach den Variablen, die mit diesen beiden Kriterien zusammenhängen, verschiedene Behandlungsmethoden enthalten. Der Behandlungsplan kann während der Durchführungsphase aktualisiert werden, wenn sich die individuellen Bedürfnisse des Patienten und seine Reaktion auf die Behandlung ändern.
Psychotherapie Die Psychotherapie (Gesprächstherapie) ist einer der wichtigsten Schritte bei der Behandlung psychiatrischer Störungen. Die Gesprächstherapie kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden. Das heißt, Psychotherapiesitzungen können sowohl einzeln als auch in Form von Familien-, Paar- und Gruppensitzungen mit mehreren Personen durchgeführt werden. Dieser Schritt des Behandlungsprozesses zielt darauf ab, die emotionale und geistige Gesundheit der Person zu verbessern, Fähigkeiten zur Stressbewältigung zu entwickeln und den Aufbau gesunder Beziehungen zu fördern.
Medikamentöse Therapie: Die Behandlung einiger psychiatrischer Störungen kann den Einsatz von Medikamenten erfordern. Psychopharmaka werden eingesetzt, um die Symptome zu lindern. Zu diesem Zweck können Antidepressiva, Antipsychotika, Anxiolytika, Stimmungsstabilisatoren und andere Psychopharmaka in den Behandlungsprozess einbezogen werden. Die Dosisanpassung für den Einsatz von Medikamenten richtet sich nach der Schwere der Symptome und dem Ansprechen des Patienten auf die Behandlung.
Unterstützende Dienste: Während des Behandlungsprozesses psychiatrischer Störungen können je nach den Bedürfnissen des Patienten unterstützende Leistungen erbracht werden. Zu diesen Leistungen gehören die Teilnahme an Selbsthilfegruppen, Bildungs- und Rehabilitationsprogrammen.
Überwachung und Bewertung: Während des Behandlungsprozesses werden die Fortschritte des Patienten regelmäßig überwacht und bewertet. Dabei werden Faktoren wie die Verringerung der Symptome, die Zunahme der Funktionalität und die Verbesserung der Lebensqualität berücksichtigt, um zu messen, inwieweit die Person auf die Behandlung anspricht. Der Behandlungsprozess kann entsprechend den sich aus der Bewertung ergebenden Änderungen der Bedürfnisse des Patienten überarbeitet werden.